Geburtsbericht - Liam - Der Kaiserschnitt

08.11.2017

Nach einer sehr kurzen Nacht war auch schon der Tag X gekommen. Ich bin noch schnell unter die Dusche gehüpft und schon haben wir unsere Taschen ins Auto gepackt.

Um 8 Uhr sollten wir im Spital sein.

Wir gingen sofort zum CTG. Dort wurden wir von einer sehr Unfreundlichen Hebamme begrüßt und ans CTG angeschlossen.

Liam ging es wieder mal sehr gut. Keine Wehen sichtbar. Mein Puls war sehr hoch wegen der Aufregung.

Die Hebammen haben uns richtig spüren lassen, dass wir eigentlich stören und sie wegen uns mehr oder weniger stress haben, da wir ja eingeschoben werden sollten.

Wir sollten aber nicht damit rechnen, vor dem Nachmittag dran zu kommen.

 

Nach dem CTG kam die Ärztin und hat mich über die Spinalpunktion aufgeklärt und ich musste einige Papiere unterschreiben. Danach wurde mir Blut abgenommen und der erste Zugang gelegt.

Dann durften wir in ein Zimmer und warten.

Ich durfte seit dem Vortag nichts essen und trinken und wurde deshalb an eine Flüssigkeitsinfusion angehängt.

Christian und ich haben geplaudert, er hat mich versucht abzulenken und wir haben dann auch noch eine Zimmerkollegin mit ihrem Mann bekommen. Sie wurde eingeleitet und wartete auf stärkere Wehen.

Ich habe mich dann auch in so ein hübsches Hemdchen geschmissen und eine Hebamme hat mir dann geholfen Trumbosestrümpfe anzuziehen. Es wurde uns gesagt das wir nun der nächste OP Punkt sein werden. Das war um halb 10. Dort gab es aber iwelche Komplikationen und so mussten wir noch bis 12:45 warten bis es dann wirklich los ging.

Ich war so nervös. Konnte kaum mehr richtig denken. Hatte furchtbare Angst. War aber so froh das Christian bei mir ist und auch beim Kaiserschnitt dabei ist. ..... (Dache Ich)


12:45


.... & dann war es auch schon soweit. Wir wurden endlich vom Bettendienst abgeholt und in das Untergeschoss gebracht.

Dort der erste Schock ... ich sollte erstmal alleine in den OP, da ich die Spinale alleine bekommen muss.

Jetzt gab es kein zurück mehr und somit haben wir uns nur schnell verabschiedet und ich wurde schon durch die großen Flügeltüren gebracht.

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass ich ihn bald wieder sehen werde und er mich unterstützen kann....aber so war es nicht.

 

Im ersten Raum wurde ich auf das OP Bett umgelegt. Dann ging es weiter. Ich wurde im Aufwachraum abgestellt und ich sollte noch ein wenig warten. Nach 20 Minuten und einer Pinkelpause in eine Schüssel am Bett später, ging es dann endlich weiter in den OP.

 

Es war hell, kalt und viele Lichter waren zu sehen. Ich war nervös, hab gezittert und hatte schon Tränen in den Augen. Es waren sehr viele Leute in dem OP Saal.

Ich wurde in die Mitte des Raumes geschoben. Andauernd wurde ich gefragt ob es mein erstes Kind sei und wie es denn heißen würde. Ich hatte davon schon so genug, dass ich iwann nur mehr gesagt habe, dass es auch definitiv das letzte sein wird.

 

Eine junge Ärztin hat mir einen 2. Zugang gelegt. Dann kam die Narkoseärztin. Ich war mit den Nerven am Ende und habe geweint wie ein Schlosshund. ich war fertig mit der Welt. Ohne meinen Mann :(

Ich sollte mich aufsetzen und einen Katzenbuckel machen. Die Ärztin hat mit ihren Daumen an die Stelle gedrückt wo sie mit der Nadel stechen wird. Schon das hat geschmerzt. Dann kam die Betäubung und ab da war es vorbei. Ich konnte mich nicht mehr beruhigen. War am Ende. Habe so sehr geweint.

Dann sollte ich ruhig halten ... ich wusste jetzt kommt die Spinale ... leider ist die Ärztin nicht zwischen meine Wirbel gekommen. Nach dem 3. Stich habe ich nur gehört, dass wenn es nun nicht klappt, wir eine Narkose machen müssen.

 

Also habe ich mich zusammengerissen und es hat dann Gott sei dank geklappt. Sofort hat auch die Wirkung eingesetzt. Das Gefühl als alles Taub wurde, war so unangenehm.

Es kam dann auch wieder die junge Ärztin und meinte: "Der Arzt hat Sie schon so tief gestochen und Sie haben nichts gespürt." ---- WTF --- Das will ich nicht hören.

Ich habe nur mehr meinen Kopf hin und her geworfen, meine Nerven waren fertig. Ich habe nach meinen Mann gefragt und plötzlich hörte ich hinter dem Vorhang eine Stimme: "Wer hat gesagt, dass der dabei sein darf" ----- WAS? WIE BITTE? DAS KANN NICHT SEIN

 

Da es in einen anderen OP eine Komplikation gegeben hat, gab es niemanden der meinen Mann begleiten konnte. Dies wäre wichtig, falls er in Ohnmacht fällt. Somit durfte er bei der Geburt seines Sohnes nicht dabei sein und ich musste die OP alleine überstehen.

Ich war so fertig mit den Nerven, dass ich erst sehr spät bemerkt habe das Liam seinen ersten Schrei gemacht hat.

 

Da war er .... der Moment auf den Wir alle gewartet haben. Unser Sohn kam auf die Welt ....


13:01


...............Hallo du Kleines Wunder .........

Es hat ein bisschen gedauert bis ich realisiert habe das unser kleines Wunder bereits seinen ersten Schrei gemacht hat. Ein Arzt hat mir den kleinen Liam zu meinen Kopf gehalten und ich konnte nur weinen und sagte andauernd: "Er ist so Hübsch - Mein Baby!"

Nach gut 2 Minuten mussten Sie leider den kleinen Mann untersuchen und mir wurde versichert, dass ich spätestens ins einer Stunde wieder bei meinem Mann und Liam sein werde.

 

.....

 

Aber wieder kam alles anders.... Ich wurde wieder in den Aufwachraum gebracht. Bekam Schmerzmittel und wurde an einem Gerät angehängt, damit Sie mich ein wenig kontrollieren konnten.

Mir war unendlich kalt und hin und wieder hat mein Gerät ganz wild zum piepsen begonnen. Aber niemand hat mir genau gesagt, was los ist. Nach einer halben Stunde Zittern wurde mir dann endlich eine Heizdecke gebracht & langsam spürte ich auch meine beine wieder.

Nach 1,5 Stunden wollten mich die Ärzte umlagern, damit ich endlich zu meinen Mann und meinen Kind kann ... aber plötzlich habe ich 500ml Blut verloren. Alle wurden ganz hektisch.

Ich war auch schon ziemlich nervös. Die Ärzte haben vermutet, dass sich der Wochenfluss durch den nicht geöffneten Muttermund gestaut hat und dieses Blut jetzt nach gekommen ist.

Da sie sich aber nicht ganz sicher waren, mussten sie mich weiterhin beobachten :(

Weitere 2 Stunden bin ich in diesen Aufwachraum gelegen. Ich war unendlich traurig, dass ich noch nicht bei meiner Familie sein konnte.

Dann war es endlich soweit. Ich wurde in unser Familienzimmer gebracht.

Der Raum war abgedunkelt und ich habe 2 große Schatten wahrgenommen & ich war unendlich froh als ich meine Mama wieder erkannt habe.

 

& dann war der Moment gekommen, auf den ich Sehnsüchtig gewartet hatte...

Größe: 50cm

Gewicht: 4260 Gramm

Kopfumfang: 37cm

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